Beethovens 9. Sinfonie wird in Japan zur Weihnachtszeit sehr oft gespielt, sie nennen sie "Daiku".
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Weihnachten wurde in Japan von den christlichen Missionaren eingeführt und wurde über viele Jahre nur von den zum christlichen Glauben konvertierten Menschen gefeiert. Mittlerweile hat das Weihnachtsfest jedoch deutlich an Bedeutung zugenommen und wird, trotzdem, dass nur 1% der Japaner Christen sind, fast überall beachtet. Die Idee des Geschenkeaustauschens scheint das Japanische Volk zu begeistern. Die Geschäftsleute haben Weihnachten fast eben so kommerzialisiert, wie das in der westlichen Welt passiert ist. Wochen vor dem eigentlichen Fest schreien die Läden geradezu Weihnachten. Es gibt viel Dekoration und es werden passende Geschenke für Männer und Frauen - vor allem aber Kinder - möglichst ansprechend zur Schau gestellt.
Die Geschichte des Jesuskindes, welches in einer Krippe geboren wurde, fasziniert vor allem die kleinen Japanischen Mädchen, da diese alles mögen was mit Babies zu tun hat. Bei der Weihnachtsgeschichte hören sie zum ersten mal von einer Wiege. Japanische Babies schlafen nie in Wiegen.
Es wurden viele westliche Bräuche übernommen. Auch das Truthahnessen wurde von den Amerikanern übernommen. An manchen Orten gibt es sogar öffentliche Weihnachtsbäume. Sie dekorieren ihre Häuser mit Immergrün und Mistelzweigen und in manchen davon werden sogar fröhliche Weihnachtslieder gesungen.
Zu den Einzigartigkeiten der japanischen Weihnachten dürften die Weihnachtskuchen, fritierte Hühnchen und Daiku (die Neunte Symphonie Beethovens) gehören. Der Kuchen ist normalerweise dekoriert mit Figuren von Bäumen, Blumen und einem Nikolaus. Fritierte Hühnchen sind zum traditionellen Weihnachtsessen geworden und Daiku, die Neunte Symphonie von Beethoven, ist zur beliebtesten Musik während der Weihnachtszeit geworden.
Weihnachtsbaum in Marunouchi - Foto: François Rejeté
In Japan gibt es einen Priester namens Hoteiosho, welcher unserem Nikolaus sehr ähnelt. Er wird oft als alter Mann dargestellt, der ein riesiges Paket bei sich trägt. Es wird erzählt, dass er auch am Hinterkopf Augen habe. Also tun die Kinder gut daran sich zu benehmen, wenn dieser alles sehende Mann in der Nähe ist.
Neujahr ist der wichtigste Tag im japanischen Kalender. Am Silvester werden die Häuser gründlichst von oben bis unten geputzt und für den kommenden Tag geschmückt. Wenn alles sauber gemacht und aufgeräumt worden ist, ziehen sich die Bewohner ihre schönsten Kleider an. Dann geht der Vater durchs Haus, gefolgt vom Rest der Familie und vertreibt die bösen Geister. Dazu wirft er in jede Ecke getrocknete Bohnen und gebietet den Geistern auszuziehen und dem Glück Platz zu machen.